heute war klassenfahrt. ok, kleine klasse (zwei „schüler“), aber für deutsche verhältnisse große fahrt. fabienne und ich haben uns heute ein auto gemietet und dann ging’s ab gen norden. wobei – ganz so schnell ging’s dann doch nicht. leider hatte die avis-station keine navis mehr im angebot. blöd. also hat uns der gute vermiet-mann dann zur nächsten station geschickt – leider erfolglos. wir haben uns einen wolf gesucht, zig tausend menschen gefragt, wieder mit der ausgangsstation telefoniert – keiner konnte uns sagen wo diese besch… station ist. also haben wir uns ganz oldschool eine im maßstab viel zu groß dimensionierte québec-karte gekauft und sind mit dieser und einem u-bahn-plan auf eigene faust losgezogen.
und siehe da: wir kamen auf anhieb aus montréal raus und sogar ohne verfahren bis an unser ziel: den parc-national du mont-tremblant. der liegt ungefähr zwei stunden nördlich von montréal und bietet natur pur. herrlich! leider hat der indian summer noch nicht so richtig eingesetzt. die bäume sind also noch alle ziemlich grün, aber in spätestens zwei wochen dürfte das wohl ganz anders aussehen.
leider hat uns die erfolglose avis-stationssucherei einige zeit gekostet, so dass wir erst nachmittags am nationalpark angekommen sind als sich die sonne so langsam verzogen hat. trotzdem hat’s noch für ein picknick im freien, ein fußbad im fluss (ja, ich war da drin – auch wenn es mittlerweile schon ein wenig frisch ist. aber – den ramberg-hüttenaufenthalten sei dank – is der bub ja abgehärtet!) und einige meter laufen gereicht. das geile in dem park: irgendwann hört die geteerte straße einfach auf und es geht auf sand und schotter weiter. von den unterwegs-toiletten gar nicht zu sprechen.
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was wir aber feststellen mussten: je weiter man sich von montréal entfernt, desto rapider abwärts geht’s mit den englischkompetenzen der einheimischen. man könnte aber auch durchaus unterstellen, dass der wille, englisch zu sprechen, nicht sonderlich stark ausgeprägt ist. im supermarkt lief es jedenfalls ausschließlich auf französisch.
lustige begegnungen am rande: im park haben wir noch einen paddler mitgenommen, der zu seinem auto am eingang zurück musste, um damit seine familie im park abzuholen. der gute kam aus frankreich, arbeitet in kanada für einen deutschen autozulieferer aus nürnberg und konnte ein paar brocken deutsch. man muss hier wirklich aufpassen, was man sagt: entweder man trifft direkt auf deutsche oder auf menschen, die irgendwann, irgendwo, irgendwie mal ein paar brocken deutsch gelernt haben.
für mich weniger schön: am parkeingang hab ich mit der rangerin im kassenhäuschen in meinem besten französisch palavert – und was sagt die tante? „vous parlez bien le francais – avec un petit accent…“ ich glaub, es geht los! die lassen mich hier radio machen – da soll die mir nochmal was von akzent erzählen. pah!
achja: eigentlich wirklich zur genüge bekannt, trotzdem immer wieder komisch: kanadische highways und die tempolimits. diese dinger sind sechsspurig (!!), verfügen zusätzlich über insgesamt vier standspuren, haben in der mitte einen grünstreifen, der so breit ist wie eine komplette deutsche autobahn, und man kann gefühlte zehn kilometer weit schauen. trotzdem gilt hier tempo 100 (stundenkilometer – nicht meilen)!!! abgesehen davon, dass unsere komische nissan-automatik-schüssel nicht wirklich stark im anzug war, juckt es einen da doch schon ganz gehörig im fuß. vor allem, wenn man wie wir heute rund 500 kilometer runterspult.
ich habe ja den verdacht, dass die kanadische luftverkehrslobby da ihre finger im spiel hat und die leute mit diesen unglaublich niedrigen tempolimits zum fliegen „bewegen“ will. ist nur eine vermutung. hat aber eine gewisse logik. finde ich zumindest.
übrigens: wer glaubt, dass die problemlose hinfahrt ein zufall war, der irrt gewaltig. wir haben sogar bis zurück vor die haustür gefunden. bei nacht. wenn das mal nix ist!
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