bayern ist allgegenwärtig

26 10 2010

jetzt schreibt der pfälzer schon wieder über die bayern! ja, ja, ja… aber dieses mal geht es nicht um meine herkunft, sondern um bayerische eigenheiten, die hier sehr beliebt und für viele wohl „typisch deutsch“ sind. ich spreche vom (wichtigsten?) deutschen exportgut: bier.

auch wenn das münchner oktoberfest schon lange vorbei ist, denkt man hier: oktoberfest – das muss doch im oktober stattfinden! ich war dieser tage in zwei restaurants, die auf ihren tischen immer ihre werbe-aufsteller für ihre hausinternen oktoberfeste hatten.

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aber vorsicht: wo oktoberfest draufsteht, ist nicht immer oktoberfest drin! zumindest nicht unbedingt das, was man als deutscher darunter versteht. richtig große biergläser – fehlanzeige. deutsches bier – fehlanzeige. deutsch/bayerische spezialitäten – fehlanzeige.

es gibt montréaler bier (und dank vieler, vieler kleiner brauereien vor ort ist die auswahl richtig groß) und dazu werden dann eben die typisch nordamerikanischen spezialitäten gereicht: burger, pommes, wraps… das ist eben das, was man hier unter „deftiger küche“ versteht.

immerhin: vielleicht kommt man so um die mitunter „gewöhnungsbedürftige“ aber eigentlich obligatorische bayerische blaskapelle rum…





feiererei

21 10 2010

dieser tage komme ich aus dem feiern ja schon gar nicht mehr raus! gestern bergfest, heute premiere – allerdings nicht für mich, sondern vielmehr für meine liebe mitbewohnerin myriam. sie hat heute mit ihrem stück lost baby premiere gefeiert. das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.

myriam hat das stück geschrieben, seit wochen mit unzähligen menschen akribisch an dessen umsetzung gearbeitet und seit heute abend steht sie dann für ein paar wochen jeden abend allein auf der bühne. ich kann euch sagen: die anspannung und aufregung in unserer kleinen wg war in den vergangenen tagen mit den händen zu greifen.

aber: es hat sich gelohnt. wow! ich habe zwar kein wort verstanden – schließlich spielt die gute eine übelst heruntergekommene drogenabhängige, die definitiv kein französisch spricht. unglaublich! In 70 minuten habe ich wirklich nur ein paar brocken entschlüsseln können. das übrige publikum scheint es aber verstanden zu haben – es wurde des öfteren gelacht und am ende heftigst und mit stehenden ovationen geklatscht.

natürlich habe ich es mir im vorfeld nicht nehmen lassen, mich ein wenig mit myriam zu unterhalten – ausnahmsweise sogar mal ganz seriös. vergangene woche haben wir nämlich ein kleines interview für meine sendung gemacht. sehr lustig, wenn sich die beiden mitbewohner im studio plötzlich siezen und ausschließlich französisch miteinander reden. da ich hier keinen vernünftigen player für audiofiles auf meinem blog habe, habe ich aus dem audio ein video gemacht. dann seht ihr gleichzeitig die liebe myriam auch mal ein wenig im (stand-) bild.

 

schön auch das kostüm: da myriam ihre rolle wirklich ernst nimmt, hat sie eine richtig fiese perücke machen lassen, hat gelbe und schwarze zähne und zu allem überfluss hat sie sich auch noch die arme von oben bis unten tätowieren lassen. seit einer guten woche hat sie jetzt also schon ihre henna-tattoos auf den armen und lässt sie regelmäßig erneuern – man will ja schließlich gut (darüber lässt sich sicher streiten) aber vor allem authentisch aussehen!

die große überraschung für mich kam dann beim blick ins programmheft: da wird zig verschiedenen menschen gedankt. unter anderem auch ihrem mitbewohner. ha!

ihr mitbewohner (wer es noch nicht verstanden hat: ich!) ist mittlerweile auch an anderer stelle im internet berühmt: an meinem allerersten wochenende hier in montréal haben wir uns ja mit dem bayerischen staatsminister siegfried schneider getroffen. der leitet nicht nur die bayerische staatskanzlei, er ist auch gleichzeitig vorsitzender des mediencampus – der organisation, der ich meinen aufenthalt in montréal verdanke.

jetzt steht ein foto von unserem treffen auch auf der seite des mediencampus‘. zu sehen ist das ganze HIER. wer es nicht auf anhieb findet: einfach mal ein bisschen nach unten scrollen – ist ja schließlich auch schon ein paar tage her…





triple double w

8 09 2010

heute war’s tatsächlich soweit: der bub war als comoderator live on air – und das nicht nur einmal ganz kurz, sondern über 90 minuten immer wieder. meine herrn, was ein spaß! vor allem, wenn die lieben kolleginnen (zukünftig nur noch eine, da ich die zweite ablösen und vollständig ersetzen werde…äähh…soll) sich plötzlich nicht mehr an die absprachen halten und zu improvisieren beginnen. herrlich!

aber: da kommen dann auch wirklich perlen der radiounterhaltung zustande und der radebrechende deutsche wird tatsächlich nochmal live vorgestellt mit den schönen worten:

andreas haben sie heute schon gehört. er kommt direkt aus deutschland zu uns. seinen SEXY deutschen akzent haben sie ja schon gehört!

wer’s nicht glaubt: einfach HIER und dann auf mardi klicken und bis 27:30 vorspulen. da hört ihr es dann schwarz auf weiß. und danach bitte ganz, ganz schnell abschalten und nicht mehr weiterhören. direkt im anschluss habe ich nämlich in einem anflug geistiger umnachtung ganz üblen mist erzählt. bevor ich das schreibe, möchte ich noch folgendes loswerden:

liebe mama, lieber papa,
es tut mir leid. ihr habt in eurer erziehung alles richtig gemacht. es war mein fehler. es wird nie wieder vorkommen. versprochen. bitte nehmt mich wieder auf, wenn ich nach hause komme. solltet ihr mich aber dennoch enterben wollen, ich hätte verständnis.

liebe pfälzer,
durch meine adern fließt rieslingschorle und ich liebe lewwerworscht. ich konn pälzisch babble, moi herz schlacht fer de fck un ich wääß: annerschdwu is annerschd un halt net wie in de palz
.

um es kurz zu machen: die mädels haben gefragt, wo ich genau herkomme. da wir live auf sendung waren, konnte ich auch nicht lange überlegen. auf einmal schossen mir da ganz viele gedanken durchs heillos überforderte hirn: haßloch und die pfalz – kennt in kanada keine sau. und die französische übersetzung für „im südwesten der republik“ fällt einem ad hoc natürlich auch nie ein, wenn man sie braucht. und würzburg? das können die hier doch nicht mal aussprechen! und außerdem waren dieses jahr auch schon hamburg und baden-baden mein zuhause!

was sag ich also – in erinnerung an die schönen ifp-journalistenschulzeiten und eingedenk meines bayerischen stipendiengebers?

MUNICH – la capitale de la bavière

und während ich mich das so sagen höre, denke ich nur noch: ach du scheiße, du kannst dich daheim nie wieder blicken lassen! deshalb: ich entschuldige mich, ich werde mich nach meiner rückkehr einer ultraharten riesling-intensivkur unterziehen und für mindestens ein halbes jahr die finger von weißwürsten und -bier lassen (nicht mal im skiurlaub auf der hütte!). versprochen. aber bitte, bitte, bitte: lasst mich wieder einreisen! ich bin geständig und bereue. aus tiefstem herzen.

damit ihr euch von dem schock leichter erholen könnt, gibt’s zum abschluss noch was zu lachen. im radio nennt man ja manchmal auch internetadressen, auf denen es mehr infos zum thema gibt. franzosen und quebecois sprechen solche adressen aber nicht unbedingt so aus wie der rest der welt. deshalb habe ich mir das dann mal in lautschrift neben die moderation gepinselt, um es später leichter und ohne groß nachzudenken aussprechen zu können. das ganze liest sich dann ungefähr wie folgt:

triple double w point te er ö a kü eff pe point kü se point se a

viel spaß beim surfen! wer’s rausfindet, der darf den link ruhig posten…